8. Februar 2013

Standortentwicklung NORD: Neuansiedlungen im Quartier

Die Dortmunder Nordstadt ist in weiten Bereichen durch einen Mix aus Wohnen, Einzelhandel und Gewerbe gekennzeichnet. Dies ist einerseits ein Zeichen von lebendiger Urbanität, kann aber andererseits auch zu Gemengelagen-Konflikten führen. In weiten Teilen des Stadtteils funktioniert diese Mischnutzung, es gibt aber auch Bereiche, in denen durch eine Konzentration von gewerblicher Verödung und schwierigen Sozialstrukturen deutliche Anzeichen einer Abwärtsspirale zu erkennen sind.

Neuansiedlung Kristall Collection

Leeres Ladenlokal im Quartier Borsigplatz

Renovierte Bäckerei Böhmer

Im Rahmen des von BASTA bearbeiteten EFRE-Projektes zur Profilierung spezifischer Gewerbequartiere in der Nordstadt im Auftrag der Wirtschaftsförderung Dortmund konnte festgestellt werden, dass Leerstände, Fehl- und Mindernutzungen, vernachlässigte Bausubstanz, wenig engagierte Eigentümer und überforderte Nachbarschaften hier prägend sind und durch ein „Überschwappen“ auch intakte benachbarte Straßenzüge gefährdet werden. Da diese Teilbereiche häufig an stark genutzten Straßen liegen, tragen sie zu einer Stigmatisierung und einem schlechten Image des Stadtteils bei.
Rund um den Borsigplatz
Am Borsigplatz finden sich über 100 genutzte Gewerbeeinheiten der verschiedensten Branchen. In Teilen, insbesondere ist hier die südliche Oesterholzstraße zu nennen, ist das Gebiet dabei als durchaus intakt zu bezeichnen. Der großen Vielfalt an Einzelhändlern, Gastronomiebetrieben und Dienstleistern stehen jedoch auch über 50 leere Gewerbeeinheiten gegenüber.

Schleswiger Viertel
Mit 14 gewerblichen Leerständen bei ca. 100 gewerblichen Nutzungen ist das Schleswiger Viertel weitaus weniger von einer Leerstandsproblematik betroffen. Diese Leerstände konzentrieren sich zwar auf die Mallinckrodt- und Schleswiger Straße, sind jedoch im Vergleich etwa mit der Situation der nördlichen Oesterholzstraße als Einzelfälle zu betrachten. Problematisch erscheint hier eher ein Trading-Down-Effekt, infolgedessen das Quartier durch eine Vielzahl von Spielhallen, Wettbüros und ähnlichem gekennzeichnet ist.
Ergänzend zu anderen laufenden Aktivitäten zur Beratung von Eigentümern sowie Gewerbetreibenden und Existenzgründern im Rahmen des Projektes soll durch die Entwicklung und Umsetzung strategischer Konzeptionen sukzessive eine Attraktivierung und Profilierung der ausgewählten Gewerbequartiere erreicht werden.

Erste Erfolge
Im vierten Quartal 2012 konnten durch das Projekt Standortentwicklung NORD erste positive Entwicklungen in den Gewerbequartieren begleitet werden. So sind im Borsigplatzquartier Erneuerungs- und Aufwertungsaktivitäten – z.B. die Renovierung der Bäckerei Böhmer, die Ansiedlung einer Schneiderei an der Oesterholzstraße sowie die Ansiedlung einer Fahrschule in der Oestermärsch – erfolgt.
Im Bereich Nordmarkt wurde z.B. die Neuansiedlung des türkischen Haushaltswarenladens Kristall Collection unterstützt.